Das größte Schloss Schleswig-Holsteins, das Schloss Gottorf kann auf eine mehr als 800 jährige Geschichte zurückblicken. Der Ursprung war eine mittelalterlichen Burg die sich nach mehreren Umbauten über die Jahrhunderte zu einem Barockschloss wandelte. Das Schloss war zuerst im Besitz des dänischen Königshauses, später der schleswigschen Herzöge. Später beherbergte es den Sitz des dänischen Statthalters und wurde zudem als Kaserne genutzt. Heute dient es als Sitz zweier schleswig-holsteinischer Landesmuseen und der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen.
Das Schloss, auf einer Inseln gelegen, ist von mehreren Gärten umgeben. Der Barockgarten, einige hundert Meter nördlich der Schlossinsel gelegen, entstand bereits zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges, ab dem Jahr 1637. Auftraggeber des sogenannten Neuwerkgarten war Herzog Friedrich III.. Der Garten zählt zum einem der ersten barocken Terrassengärten Nordeuropas. Ein historischer Pflanzenatlas, der sogenannte Gottorfer Codex des Hamburger Blumenmalers Hans Simon Holtzbecker, zeigt zahlreiche Pflanzenarten, die im 17. Jahrhundert bei uns noch als exotisch galten.
Die barocke Gartenanlage wurde nach grundlegender Rekonstruktion auf Basis einer überlieferten Gartenarchitektur im Jahr 2007 wieder eröffnet. Dabei konnten sogar an die 20 alte Pflanzenarten im Garten gefunden und neu gezogen werden, die dort 350 Jahre überdauert haben. Berühmt ist der Barockgarten des Schlosses Gottorf aber auch für den sogenannten Gottorfer Globus, einer der ersten Planetarien der Geschichte. Er ist in einem modernen Gebäude, dem Globushaus untergeracht. Dieses astronomische Wunderwerk wurde nachgebaut und konnte bereits im Jahe 2005 wieder eröffnet werden. Der Globus zeigt auf seiner Außenfläche die damals bekannte Welt, im Innern den Sternenhimmel, wie man ihn im 17. Jahrhundert sehen konnte.